Das EUCCC richtet sich an China Interessierte und Entscheidungsträger. Es vermittelt historisch fundierte Kenntnisse zum aktuellen China. In Vorträgen, Seminaren, Workshops und Fortbildungen wird das Wiedererstarken Chinas historisch, philosophisch und kulturell thematisiert.
China eine neue Herausforderung
Erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sieht sich der Westen durch China mit einem Gegenüber konfrontiert, das selbstbewußt und aktiv ein Gegenmodel zur liberalen Demokratie vertritt.
Das neue Selbstverständnis Chinas
Bis ins 19. Jahrhundert entwickelte sich China weitgehend unabhängig vom Westen. Mit seiner dreitausendjährigen Schrifttradition, seiner reichen philosophischen Tradition und seinen Leistungen in Dichtkunst, Malerei und Musik genügte es sich selbst. Der Kontakt mit dem Westen bedeutete ein radikaler Bruch. Angesichts der technologischen Überlegenheit des Westens schien das traditionelle Wissen wertlos. Erst jetzt, hundertachtzig Jahre nach den Opiumkriegen, besinnt sich China wieder auf seine reichhaltige Tradition.
Die Rolle der Partei
Diese Rückbesinnung geschieht im Rahmen einer Einparteienherrschaft, für die das Wiedererstarken Chinas zentrales Ziel ihrer Politik ist. Um diesem neuen politischen und kulturellen Selbstbewusstsein zu begegnen, bedarf es einer breiten Auseinandersetzung mit China als Zivilisation.
Die konfuzianische Kultur als Schlüssel
Der Kulturbegriff des Konfuzianismus ist grundlegend für die chinesische Weltsicht. Er durchdringt historisches Selbstverständnis, Politik, Philosophie, Literatur und die Künste. Alltäglichen Wertvorstellungen und Sprache verstärken seine Gültigkeit. Andere Denkrichtungen und Lebenshaltungen wie Daoismus, Legalismus und Buddhismus erschließen sich als Gegenentwürfe oder ergänzende Alternativen zum Konfuzianismus. Nach dem Versuch die konfuzianische Tradition als rückständig zu entwerten, setzt die kommunistische Partei wieder auf ihn als den allgemeinen Nenner hinter dem sich alle Chinesen vereinigen können.
Chinakompetenz
Der Ruf nach Chinakompetenz wird Wunschdenken bleiben, solange das Verständnis für China als Zivilisation mit einem eigenständigen Kulturbegriff fehlt. Das Zentrum für Chinesische Zivilisation sieht es als seine Aufgabe an, losgelöst vom politischen Tagesgeschehen Wege aufzuzeigen, die von Chinas Vergangenheit in die Gegenwart führen. Erst diese garantieren ein Verständnis, das dem interessierten Bürger ebenso wie dem international agierenden Entscheidungsträger im Umgang mit China Sicherheit verschafft.
Die Seminare
Der kulturelle Bezug zur Vergangenheit ist vielfältig und gebrochen. In allen Lebensbereichen im gegenwärtigen China lassen sich Bezüge zur Vergangenheit ausmachen. Diese sind durch historische Erfahrung angereichert und durch den Schock der Moderne gebrochen. Es lassen sich grundlegende Bereiche wie Sprache, Philosophie und Geschichte von sekundären wie Wirtschaft, Politik oder Kunst unterscheiden. Die verschiedenen Bereiche kommunzieren miteinander und ergänzen sich.
Basisseminare: Sprache Philosophie, Geschichte
Sprache ist grundlegend. Das beginnt bei der korrekten Aussprache der Namen, einigen Höflichkeitsfloskeln, bis hin zu abstrakten Konzepten. Philosophie zeigt den Raum auf, innerhalb welchem Entscheidungen erwogen werden. In der Geschichte sieht man, wie diese in der Realität ausagiert werden.
Seminar Sprache
Eine Basiskompetenz in der Sprache eröffnet die Möglichkeit die chinesische Realität und das chinesische Gegenüber ungefiltert zu erleben. Gleichzeitig wird man Teil der chinesischen Sprach- und Kulturgemeinschaft. Weitere Informationen hier.
Seminar Philosophie: Der Mensch im Kosmos
Konfuzianismus, Daoismus und Legalismus waren die prägenden, miteinander konkurrierenden Philosophien im vormodernen China. Alle drei erleben auf unterschiedliche Weise eine Renaissance in der Gegenwart. Wie Leitmotive ziehen sie sich von den Anfängen der chinesischen Geschichte bis in die Gegenwart. Weitere Informationen hier
Seminar Geschichte: Realitätsbewältigung auf Chinesisch
Die Chinesen haben ein ausgeprägtes historisches Bewusstsein. Seit Konfuzius dient der Blick in die Vergangenheit der Selbstvergewisserung. Das Seminar führt in die historische Welt Chinas ein, sowohl aus traditioneller chinesischer Perspektive, wie auch aus kritischer moderner. Weitere Informationen hier.
Weiterführende Seminare
In den weiterführenden Seminaren werden einzelne Lebensbereiche behandelt. In allen kommt das in den Basisseminaren vermittelte Wissen ins Spiel. In der Politik wird der Gegensatz zwischen konfuzianischer Moral und Machtpolitik ausgetragen. In Kunst und Literatur artikulieren sich Stimmen, die aus dem öffentlichen konfuzianischen Diskurs verdrängt wurden. In der Moderne erfährt China einen kulturellen Bruch, der bis in die Gegenwart wirkt.
Zwischen konfuzianischer Harmonie und marxistischen Klassenkampf: Tendenzen in der gegenwärtigen Parteiideologie
Weitere Informationen hier.
Ordnungsvorstellungen in China: Konfuzianismus vs. Legalismus
Weitere Informationen hier.
Der Umgang Chinas mit dem Westen seit 1850
Weitere Informationen hier.
Konfuzianische Moral und Hofpolitik
Weitere Informationen hier.
Konfuzianismus und Imperialismus: Die Han- und die Qingzeit
Weitere Informationen hier.
Strategisches Denken in China
Weitere Informationen hier.
Konfuzianismus: Eine Einführung
Weitere Informationen hier.
Konfuzianismus zwischen Orthodoxie und Mannigfaltigkeit
Weitere Informationen hier
Legalismus: Eine Einführung
Weitere Informationen hier.
Daoismus: Eine Einführung
weitere Informationen hier
Vertiefende Seminare
Die Welt aus chinesischer Sicht/Perspektive
In den vertiefenden Seminaren wird die Welt aus chinesischer Perspektive erkundet. Hermeneutisch-geisteswissenschaftlicher Ansatz, kulturelle Praktiken werden erkundet, die auch für den modernen westlichen Menschen bedeutend sind. Texte werden behandelt, in denen sich die chinesische Geisteshaltung exemplarisch wiederspiegelt (Philosophen, Dichter, Autoren, Historiker aus unterschiedlichen Zeitaltern). Die historische Entwicklung Chinas wird so aus einer innerchinesischen Perspektive verständlich.
Lektürekurs: Das Buch der Wandlungen.
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Lektürekurs: Die Gespräche des Konfuzius.
Weitere Informationen hier.
Lektürekurs: Zhuangzi
Weitere Informationen hier.
Lektürekurs: Han Feizi
Weitere Informationen hier.
Seminare für verschiedene Themenbereiche
Der Westen sieht sich in allen Bereichen durch China herausgefordert. Unterschiedliche Themenbereiche wie Wirtschaft, Politik, Kultur und Bildung erfordern unterschiedliche Kenntnisse über China. Hier sind die folgenden grundlegenden Fragen zu stellen:
Einleitung
Treten Probleme auf? Wertvorstellungen, Einstellungen
Interesse an der Kultur, aber überwältigt von der Menge?
In den Geschäftsbeziehungen kommt es zu Mißverständnisse und Problemen? Wir vermitteln sprachliche Kompetenz und kulturelles Verständnis
Wollten Sie schon immer China in ihr Lehrprogramm aufnehmen, finden aber keine geeigneten Lehrmaterialien und Lehrer?
Verständnis der chinesischen Kultur, verbindendes Element unterschiedlicher Gebiete. Unabhängiger Ansprechpartner. Wir verstehen uns als Mittler zwischen den Kulturen, die helfen
- Probleme zu erfassen, um sie zu lösen,
- Kenntnisse zu vermitteln, um Verständnis zu schaffen
- Fähigkeiten vermitteln, um Kompetenz zu schaffen
Entsprechend bieten sich folgende Kombination von Seminare für die unterschiedlichen Themenbereiche an:
Politik
China findet wieder zu sich selbst. Vormals technisch und wirtschaftlich vom Westen abhängig, tritt jetzt ein wirtschaftlich erstarktes China selbstbewusst in der politischen Arena auf. Sich weltweit als Alternative zum westlich-liberalen Weltbild anbietend, fördert die KP im Inneren die Rückbesinnung auf die eigene geistige Tradition. Damit knüpft es bewusst an das traditionelle Selbstverständnis Chinas als erster Kulturnation an.
Diesem neuen Selbstbewusstsein ist nicht mehr mit der Berufung auf die in der europäischen Aufklärung proklamierten universalen Menschenrechte zu begegnen. Der Dialog mit China nach der Zeitenwende muss auf Augenhöhe geführt werden. Dazu gehört die Kenntnis der zivilisatorischen Grundlagen Chinas. Ohne dieses sind die Fronten nicht mehr aufzulösen, die sich im Dialog zwischen China und Europa gebildet haben.
Handlungsweisen, strategisches Verhalten, Wertvorstellungen
Spannungsfeld, innerhalb dessen sich China bewegt, Moderne und Tradition, konkurrierende Wertvorstellungen im alten China
Vorträge: Philosophische Grundlagen und ihre historischer Wandel
Für diesen Themenbereich eignet sich das Basisseminar Geschichte als Vorkenntnis.
Weiterführende Seminare sind:
Wirtschaft
Beratung: interkulturelle Kompetenz
Die kulturellen Berührungspunkte bei einer interkulturellen Zusammenarbeit sind so komplex wie vielfältig. Mitarbeiter müssen Grundlagenkenntnisse für den Umgang mit ihrem Gegenüber vermittelt werden, die Kommunikation zwischen Firmensitz und Tochterfirma muß gemanagt, die innerbetriebliche Kommunikation zwischen deutschen und chinesischen Mitarbeitern muß gewährleistet, interkulturelle Spannungen unter den verschiedenen Akteuren vermieden oder, wenn nötig, gelöst werden. Möglicherweise lohnt es sich, grundlegende Sprachkenntnisse der jeweilig anderen Seite zu vermitteln. An welcher Stelle interkulturelle Kompetenz gebraucht wird, ist in jedem Betrieb anders. Die Beratung dient dazu, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten.
Vorträge, workshops: Wertvorstellungen und Strategisches Handeln in China gestern und heute
Beratung: Grundlagen der interkulturellen Kommunikation, Begleitung von Geschäftsbeziehungen, Mediation
Bildung
Mit der wachsenden Rolle Chinas im globalen Kontext, wächst auch die Relevanz von Chinakompetenz im deutschen Bildungssektor. Unabdingbar für ein Verständnis des neuen Chinas ist die Kenntnis der alten Kultur. Nicht zuletzt China selber besinnt sich wieder auf die eigenen Wurzeln. Der chinesische Traum soll das Versprechen einlösen, das die chinesische Kultur schon immer in sich barg. Zum Verständnis dieses neuen Ideals, das mit der dritten Amtszeit von Xi Jinping noch stärker in den Mittelpunkt gerät, muss die historische Erfahrung Chinas berücksichtigt werden. Auch jede kritische Auseinandersetzung mit dem heutigen China kommt um die zivilisatorische Entwicklung Chinas nicht umhin. Sich einfach auf die in der europäischen Aufklärung proklamierten universalen Menschenrechten genügt nicht.
(aus chinazivilasationnovember2022)
Kultur: Künste, Musik, Literatur
Die chinesische Kultur ist äußerst reichhaltig. Von den Orakelknochen bis zur zeitgenössischen Kunst deckt sie alle Bereiche des geistigen Lebens ab. Bei allen Unterschieden zieht sich eine gemeinsame Linie durch die unterschiedlichen Bereiche, getragen von den großen geistigen Traditionen des Konfuzianismus, Daoismus und des sinisierten Buddhismus. Auch in der Moderne bezieht sich die Kultur, sei es auch negativ, auf diese die chinesische Zivilisation prägende Ursprünge. Das ECCC bietet einführende workshops und Seminare zu den großen geistesgeschichtlichen Traditionen an. Zudem können zu den einzelnen Gebieten der Kunst, Musik und Literatur themenbezogene Veranstaltungen konzipiert werden.
Hierfür: vertiefende Seminare relevant